Unsere Antidiskriminierungstrainings mit dem Anti-Bias-Ansatz setzen an Vorurteilen, Normen und Machtverhältnissen als Voraussetzungen für Diskriminierung an und regen einen bewussten Umgang mit diesen an. Sie beziehen verschiedene Formen und Ebenen von Diskriminierung ein und richten sich an alle Menschen in ihren Rollen als potentiell Ausübende und als potentiell Betroffene von Diskriminierung.
Der Anti-Bias-Ansatz ist ein erfahrungsorientierter Ansatz der Antidiskriminierungs- und Diversity-Bildungsarbeit, der aus den USA kommt und in Südafrika weiterentwickelt wurde, um nach der Abschaffung der rassistischen Apartheid-Gesetze auch Rassismus im Alltag und in Institutionen zu überwinden. Wir haben die Modelle des Anti-Bias-Ansatzes auf wissenschaftlicher Basis für den aktuellen deutschen Kontext adaptiert und entwickeln sie kontinuierlich weiter.
Anti-Bias bedeutet wörtlich „gegen Vorurteile, Voreingenommenheit, Einseitigkeit“. Damit sind die Voraussetzungen von Diskriminierung angesprochen, wobei der Ansatz auch Machtstrukturen und gesellschaftliche Normen, die Diskriminierung ermöglichen in den Blick nimmt. Auch unbewusste Vorurteile und „Diskriminierung wider Willen“ durch die Reproduktion struktureller Machtverhältnisse im zwischenmenschlichen Kontakt werden thematisiert.
Anti-Bias ist aus der Auseinandersetzung mit Rassismus entstanden, bezieht aber alle für die jeweiligen Teilnehmer*innen relevanten Diskriminierungsformen ein, also auch z. B. Sexismus, Heterosexismus, Altersdiskriminierung, Adultismus (Diskriminierung von Kindern und Jugendlichen durch Erwachsene), Ableism (Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen) und Klassismus, ohne die Unterschiede zwischen diesen zu verwischen. Es können auch einzelne dieser Diskriminierungsformen vertieft behandelt werden.
Ziel ist die Entwicklung alternativer Denk- und Handlungsweisen und die Schaffung einer Basis für eine diskriminierungsfreie Zusammenarbeit. Teilnehmende von Anti-Bias-Workshops werden angeregt, das Gelernte in den Bereichen umzusetzen, in denen sie bereits aktiv sind, also z. B. bei sich selbst, im eigenen Freundes- oder Familienkreis, bei der Arbeit oder im Rahmen ihres ehrenamtlichen Engagements. Wir legen Wert auf diesen Transfer, auch in kürzeren Workshops. Auch in unseren weiteren Angeboten achten wir darauf, die vorurteilsbewusste und nichtdiskriminierende Haltung des Anti-Bias-Ansatzes umzusetzen.
Geeignet für alle, die Vorurteile und Diskriminierung bei sich selbst, in ihrem Einflussbereich und in der Gesellschaft hinterfragen und abbauen möchten. Anti-Bias richtet sich an alle Menschen in ihren vielfältigen Zugehörigkeiten und ihren Erfahrungen als potentiell Diskriminierte und Diskriminierende. Es geht sowohl darum, eigene Vorurteile und Privilegien zu hinterfragen, als auch sich selbst gegen Vorurteile und Diskriminierung durch anderen zu empowern, d. h. zu stärken. Durch die vertiefte Auseinandersetzung mit Macht und Diskriminierung ist Anti-Bias auch für Teilnehmende geeignet, die bereits ein einführendes Diversity-Training besucht haben.